Zunächst ging es Richtung Süden, und gleich stand auch wieder Schurbelei an, denn das Schloss Augustusburg (erbaut 1568–1572) liegt weithin sichtbar auf einer Bergspitze. Hier finden zahlreiche Oldtimertreffen statt, zudem beherbergt das Schloss ein Motorradmuseum. Am Tag unseres Besuches war zwar keine Veranstaltung, aber auf dem Parkplatz standen doch ein paar historische Fahrzeuge.
Sodann sind wir ins Erzgebirge eingestiegen. Über kleinste Sträßchen kamen wir zu dieser Holzbrücke von 1602 (in der heutigen Form 1832 erbaut):
Unterwegs kamen wir am ehemaligen MZ-Werk vorbei, und am Wolkensteiner Bahnhof steht ein „Salonwagen A“ aus dem „Staatszug der DDR„. In Cranzahl haben wir zum Abschluss des Tages auf ältere Verkehrstechnik umgesattelt: die FichtelbergBahn, und haben uns ganz entspannt nach Oberwiesenthal karren lassen.
Dort war gerade Marktplatzfest, auf dem unter anderem einige der erfolgreichen Wintersportler des Ortes geehrt wurden.
Die Nacht haben wir am Bahnhof Cranzahl verbracht, nach Ende des Fahrbetriebes war es dort wunderbar ruhig.
Tags darauf sind wir per Bulli auf den Fichtelberg (1215 m) gefahren, die höchste Erhebung des Erzgebirges auf deutscher Seite.
Von dort ging es immer an der tschechischen Grenze entlang Richtung Osten. Auf teils einsamsten Sträßchen, rechts war ein Tal mit Bach, und auf der anderen Seite Tschechien. Allerdings wurden unsere Routenpläne durch eine unfassbare Vielzahl von Straßensperrungen immer wieder zunichte gemacht.
Die Nacht haben wir bei Bekannten von Bekannten in Hohnstein verbracht (vielen Dank noch Mal), einer der geilsten Nachtplätze der ganzen Tour, schaut euch die Bilder an!
Von Hohnstein ist es nur ein Katzensprung zur Bastei, der Hauptattraktion des Elbsandsteingebirges. In den achtziger Jahren wurde die Höhenburg teilweise rekonstruiert, die dort vom 13. bis zum 15. Jahrhundert existierte. Kaum vorstellbar, wie Menschen auf diesen Felsnadeln gelebt haben.
Die Höhenburg:
Durch das Kirnitzschtal, durch das auch eine Straßenbahn fährt,
sind wir weiter bis in den Kurort Oybin vorgestoßen. Mit dem Tankstopp in Zittau war der östlichste Punkt der Reise erreicht, von hier ging es Richtung Bautzen, wo wiederum eine Übernachtung bei Freunden möglich war.
Zwischen den Bundesstraßen durch sind wir wieder gen Westen gezogen, haben den Tharandter Wald durchkreuzt und noch einige schöne Strecken des Osterzgebirgs-Vorlandes mitgenommen bis wir wieder in Chemnitz angelangt sind.
Ja, und dann war er da: der letzte Tage dieser großen Tour. Nach dem Rezept „kürzeste Route/keine Autobahnen“ bin ich -wieder alleine- von Chemnitz in die Fläminger Heimat gefahren. Dabei ging es noch mal schön an der Mulde entlang, durch die Dübener Heide, an Trebitz vorbei 🙂 über Wittenberg nach Hause.
Fast zwei Monate, 11687 Kilometer fast ohne Panne. Abgesehen vom Radlager musst ich ein, zwei Mal die Kontakte der Verteilerkappe reinigen um wieder Leistung zu haben. Wieder zu Hause zu sein war die ersten paar Tage etwas gewöhnungsbedürftig, jetzt kribbelt’s schon wieder: Ich könnte schon wieder losfahren.