Im Rentnerparadies

Die Nacht war unruhig. Das kam vor allem durch den Regen. Merke: stell deinen Camper, wenn es regnet, nie unter einen Baum. Die großen Tropfen, die von den Blättern fallen, klopfen unregelmäßig und sehr laut aufs Dach. Das gleichmäßige Knistern des Regens ist dahingegen schon fast einschläfernd.

Und wie die Nacht war, setzte sich der Tag fort: Dauerregen und alles grau-in-grau. Meine Idee einer Außenrunde durch den Südschwarzwald habe ich schnell begraben. Selbst die kürzeste Strecke zum Nachtplatz schlug mit 250 Kilometern zu Buche – das reicht.

Nun hatten wir ursprünglich zum Vorabtreffen einen schönen, günstigen Campingplatz auserkoren, von dem sich aber herausstellte, dass der bereits am 10. September geschlossen hat. Alternativ hatten wir uns auf einen Platz „beim Bauern“ entschieden. Aus Neugier wollte ich trotzdem den ursprünglichen Platz besichtigen, vielleicht hat er ja doch noch auf…

Und der Platz war wirklich schön: auf Terrassen gelegen, unten ein See, umfangreiche sanitäre Anlagen. Nur: kein Mensch da. Und nirgendwo eine Rezeption zu erkennen. Sehr strange….Da absolut niemand auffindbar war, den man befragen könnte, fahre ich wieder los. Obwohl ganz offensichtlich Gäste auf dem Platz anwesend waren. Schade.

Der nächste Platz ist nicht weit, schön und sauber – aber: er hat keine Dusche, nur ein WC. Das hatte ich irgendwie übersehen. Denn eine Dusche war überfällig, insbesondere bevor ich mich unter die Mit-Oktoberer begebe. Meine Umdisponierung weckt Missmut bei den anderen Vorab-Treffern: die ersten stehen schon „beim Bauern“. Aber was soll’s – ist eben so. Unweit dieses Platzes hatte ich einen ebenso günstigen Stellplatz MIT Dusche gefunden, da musste ich hin. Und immerhin hat inzwischen der Regen aufgehört.

So Zähneputzen am Waschbecken und Rasieren mit großem Spiegel vor sich hat schon was. Einmal Rundumpflege auf dem schönen Stellplatz auf den Büchelwiesen. Nein, keine Verwandtschaft mit dem Herrn Generalintendent.

Dann hatte ich also den nicht benötigten Puffertag zur freien Verfügung. Zunächst hab ich mir das Schloss Waldburg angesehen, wohl wissend, dass dort nur Sonntags geöffnet ist. Aber allein der Fernblick bis zu den Alpen lohnte sich. Zudem waren am Zugangsweg kleine Informationstafeln angebracht, die das Leben der Ritter und Bauern im Mittelalter schilderten. Und natürlich die Geschichte der Burg. Wer sie von innen sehen will: Besichtigung immer Sonntags.

Waldburg

Danach ging’s runter zum Bodensee und ein Stück am Ufer entlang. Aber überall bezahltes Parken und überhaupt. Na wie man es eben von beliebten Badeorten so kennt. Wenig einladend. Dann habe ich noch eine Pflichtrunde über die Insel Lindau gedreht. Was ich da gesehen habe, hat mich nicht darin bestärkt, dort noch mal zu Fuß hin zu marschieren. Knuffige Altstadt, aber nix besonderes. Nur dieser irre Sackbahnhof für so ein kleines Kaff…

Zur Option standen ein paar öffentliche Parkplätze hinter den Gleisanlagen (wieder am „Festland“), wo parken ab 20 Uhr gratis sein sollte. Sah aber nicht soooo einladend aus, und so bin ich noch etwas rumgeeiert, und -zack!- war ich in Österreich. Noch mal kurz orientiert, dann über eine kleine Passstraße wieder zurück nach Deutschland und unmittelbar dort ein kleines Sträßchen rein und vor einer Bachbrücke das schöne Wetter Dank Föhn genossen – nach all dem Regen der vergangenen Tage. Und noch ein Stück gewandert:Hasenreuter WasserfallRiedbach

Riedbach und Hasenreuter Wasserfälle

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