Ganz in der Nähe des letzten Nachtplatzes konnten wir das (Freilicht-) Museum für das ländliche Siedlungswesen des Bayerischen Waldes besuchen. Bereits seit den achtziger Jahren werden hier alte Bauernhäuser wiederaufgebaut, die man, in sehr ursprünglichem Zustand, irgendwo im Lande vorgefunden hat. Sehr interessant sind auch die Geschichten dazu, bis wann und warum die letzten Bewohner dort so „rückständisch“ gewohnt haben. Danach habe wir die „kürzeste internationale Eisenbahn der Welt“ (105 Meter) besucht, sowie den Dreisessel, letzteren allerdings nur für ein Foto. Die letzten Kilometer gingen nochmals über kleinste Ortsverbindungsstraßen, bis dann der Abstieg zur Donau folgte. Dort war sogleich das Donauwasserkraftwerk Jochenstein zu bewundern, und wenig weiter lag unser letztes gemeinsames Abendessen plus Nachtplatz an der Kohlbachmühle. Unter direktem Blick auf die Donau konnten wir wiederum ein üppiges Abendmahl genießen und die Tour Revue passieren lassen.
Tag 9
…war der Rückreisetag. Es hieß wieder Abschied nehmen, zumindest von den meisten. Ein kleiner Teil setzte die Reise fort, so ging es die Donau und die Isar entlang, durch die Hundertwasserstadt Abensberg zum Dakotateam-Bunker. Unter bestem Schutz konnten wir die Nacht verbringen…but that‘s a story of ist own.
FreilichtmuseumDie kürzeste internationale Bahnstrecke – mehr so’n touri-trap 😀Dreisessel – schönstes Wetter, oben aber viel zu voll.Kohlbachmühle: der letzte gemeinsame Nachtplatz.Direkt an der Donau.
Geduscht, gefrühstückt und überhaupt wieder Mensch ging es weiter, wieder über kleinste Sträßchen durch den Böhmerwald, gern auch mal für eine Tagesbaustelle gesperrt, aber es war nach 16 Uhr und deshalb keiner mehr da. Ein Drohnenstopp entwickelte sich indes zu einem Bulli-auf-Abwegen-Event: ein havelländer Bulli machte sich hangbedingt selbstständig, danke Lenkeinschlag aber nur „bergseitig“ in den Graben. Mit vereinten Kräften stand er schnell wieder auf dem Asphalt. So wurde alles doch noch gut. Die Further Felsengänge hätten wir gerne besucht, die aktuellen (coronabedingten) Öffnungszeiten variierten zwischen Google, eigener Webseite und eigener Telefonansage stark, wobei die Telefonansage uns einen Besuch in Aussicht stellte, der vor Ort dann aber doch nicht möglich war. (das geht besser, liebe Further Felsengänge). Alsdann entschieden wir uns, im hübschen Stadtzentrum von Furth eine Gastronomie zwecks Essensfassens aufzusuchen. Im Stadtzentrum von Furth gilt Parkscheibenpflicht, maximale Parkdauer: eine Stunde. Entsprechend ausgerüstet haben wir uns in das Stadtgetümmel gestürzt und waren uns bei der dritten Gastronomie handelseinig. Die Bestellung kam angemessen schnell (bis auf eine Fehllieferung), Rechnung ging auch fix, Nachtisch/Kaffee ließen wir aus, denn die Parkzeit ging dem Ende zu, die fleißige Politesse auf dem Marktplatz war uns schon aufgefallen.
Am Bulli angekommen war ich gerade dabei, den morgens versäumten Verbandwechsel nachzuholen, als besagte Dame sich vor meinem Buli positionierte. Mein „Hallo“ wurde professionell ignoriert, meine durch die geöffnete Fahrertür ausgesprochene Bitte, den Verbandwechsel noch abschließen zu dürfen wurde abgelehnt mit dem Hinweis: jetzt wegfahren oder Strafzettel. Nur so als Tipp für alle zukünftigen Besucher Furths: besuchen Sie ausschließlich Schnellrestaurants oder lassen Sie es bleiben. Und für die Felsengänge spielen Sie am besten Roulette 🙂
Am Endpunkt, dem Freizeitzentrum Hohenbogen mit seiner Sommerrodelbahn, die die frühen Vögel noch ausprobiert haben, gab es nicht nur einen riesigen Asphaltparkplatz (der offensichtlich von der lokalen Tuning-Jugend als Racing-Area genutzt wurde), sondern auch einen campingbegeisterten Ortsbürgermeister, der es sich nicht nehmen ließ, uns persönlich zu begrüßen, mit Fotosession.
Tag 7
Da der Bürgermeister auch Chef der Sommerrodelbahn in Personalunion war, hat er uns freundlicherweise die dazugehörigen Toiletten über Nacht offen gelassen – Chapeau!
Streckenmäßig stand heute optional zwei Mal das Thema Bahn auf dem Programm, wir wählten jedoch 1x Bahn und 1x Arberhöhenstraße. Die Anfahrt etwas wurschtelig über die Dörfer, gelangten wir schlussendlich aber sehr wohl zur Hindenburgkanzel, mit ihrer prächtigen Fernsicht (und ihrem Geocache). An der Arberseilbahn und am Arbersee waren Himmel und Menschen unterwegs, ein guter Grund, um in flotter Fahrt vorbei zu zischen.
In Zwiesel haben wir uns ein altbayrisches Restaurant gesucht und wurden wiederum mit großzügigen Portionen belohnt – bei einmal mehr moderaten Preisen. Der Bahnstopp war ein Extra unseres Feldbahnspezialisten, der dortige Verein pflegt eine kurze aber kurzweilige Strecke und mehrere Dieselloks und Waggons, dazu ein paar liebevolle Dioramen.
Nachdem jeder eine Rundfahrt mitgemacht hatte und die unvermeidbaren Bulli-Feldbahn-Fotos gemacht waren, ging es zu unserem Campingplatz „Anderswo Camp“, man könnte ihn auch „Ende der Welt“ nennen: von hier führt die Straße als einspuriges Asphaltband noch 3 Kilometer weiter, um dann direkt an der tschechischen Grenze zu enden. Und soweit fährt sogar der örtliche Linienbus!
Bulli auf Abwegen…Bürgermeister Markus Müller von Neukirchen beim Heiligen Blut (2. v.l.) ließ es sich nicht nehmen, uns persönlich zu begrüßen. Vielen Dank für die Gastfreundschaft!Viel Platz am Freizeitpark Hohenbogen.HindenburgkanzelRomantisches ZwieselFeldbahn fahrenEnde im Gelände – tschechische Grenze bei Buchwald (Bučina).Anderswo Camp in Finsterau (Mauth)
Die letzte Nacht hat wieder einiges an Regen gebracht, sowieso muss in den vergangenen Tagen reichlich Nass in der Region heruntergekommen sein, wie man am Pegel der Flüsse, aber auch an Schwemmrückständen auf den Straßen sehen konnte.
Heute war Museums- und Wandertag, letzteres allerdings nicht für den Schreiber dieses. Das Deutsche Dampflokomotiv Museum in Neuenmarkt habe ich mir aber nicht entgehen lassen. Einerseits wird dort eine Schmalspurbahn in Ehren gehalten, andererseits sind im Ringlokschuppen mehrere äußerst beeindruckende Dampf-Stahlrösser zu bewundern. Zudem wird die „Schiefe Ebene“, Europas erste Eisenbahnstrecke, die einen bedeutenden Höhenunterschied (bei einer Steigung für 2,5%, für Bahnverhältnisse und ohne Hilfsmittel wie Zahnrad damals sensationell) überwand, mittels einer Modellbahn nebst Audio-Erläuterung dargestellt. Leider wurde vergessen (?), uns die RFID-Karten auszuhändigen, mit denen man die zahlreichen Filme und Animationen starten konnte…Danach war eine Wanderung entlang der Strecke angedacht, der konstante Nieselregen motivierte allerdings eher weniger.
Unser Team hat stattdessen eine Gastronomie entlang der Strecke aufgesucht und es sich dort gut gehen lassen.
Danach ging es auf kleinen und kleinsten Sträßchen hinüber ins Fichtelgebirge, genauer zum Ochsenkopf, an dessen Bergbahn-Talstation das Nachtlager geplant war. Die noch nicht Erschöpften erklommen den mit 1024 Metern zweithöchsten Berg des Fichtelgebirges. Oder hatten sie doch die Seilbahn genommen??? (Ja).
Zumindest haben wir auf dem riesigen, aber meist abschüssigen Parkplatz für 2 € die Nacht doch noch eine einigermaßen ebene Stelle gefunden, und auch wenn der ominöse Imbißbudenbetreiber annex VW-Fan uns nicht, wie angekündigt, mit einem seiner Vehikel besucht hat, wurde es doch noch ein lustiger Abend. Und tatsächlich: es hat nachts nicht einmal geregnet (ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen für den folgenden Tag? Wir werden es in Kürze sehen…).
Tag 5
Die Vorzeichen waren nicht die schlechtesten. Auch wenn der Morgen nieselig war, kam im Laufe des Vormittags mehr und mehr die Sonne durch – so lässt sich’s leben.
Die Weißmainquelle haben wir übersprungen, standen doch zwei weitere laufintensive Highlights auf dem Programm: zunächst das Automuseum Fichtelberg. In nicht weniger als drei Hallen sowie auf einer Freifläche standen zahlreiche und mitunter auch außergewöhnliche Fahrzeuge und vor allem unendlich viele Motorräder und Mopeds ausgestellt. OK, die Beschilderung der Exponate war nicht immer wasserdicht, aber es waren auch ein 1:1 Scheunenfund-Diorama sowie mehrere Vor-Restaurierungs-Fahrzeuge zu sehen. Nach einer weiteren ebenso kurzen wie kurzweiligen Fahrt durch das Fichtelgebirge gelangten wir zum Felsenlabyrinth Luisenburg. Darüber kann ich ob meines Beines jedoch nicht berichten.
Weiter schleichen wir uns entlang der tschechischen Grenze gen Südosten. Tagesendziel ist der am gleichnamigen See gelegene Campingplatz Geisweiher, wo wir für rund 10 € pro Person plus Bulli nächtigen und duschen konnten, dazu Wasser fassen, Müll entsorgen…was will man mehr? OK, der anfängliche Sonnenschein wurde durch eine rigoros aufziehende Wolkenlinie abrupt und nachhaltig mit unwetterartigen Regengüssen beendet, aber es kann eben nicht immer und überall eitel Sonnenschein sein. Wichtig ist: Am nächsten Morgen war es wieder trocken.
Deutsches Dampflokomotiv Museum in Neuenmarkt Automuseum FichtelbergGrenzwertig…
Die Nacht war regennass, doch der Morgen wieder trocken und der Tag sogar sonnig – was will man mehr?
Über verschlungene Wege ging es durch die Rhön und in den Naturpark Haßberge, wo uns das Schloss Crailsheim eine traumhafte Fotokulisse bot. Gleich nebenan, in einem Biker-Biergarten, haben wir selbigen Familienbetrieb mal eben auf Hochtouren gebracht, und der örtliche Bullifreund kam völlig verwundert mit seinem T2 angefahren und fragte sich, wie es sein könnte, dass in seinem Ort ein Treffen ist und er nicht davon wisse…
Im weiteren Verlauf erklommen wir die Burgruine Bramberg des Hochstiftes Bamberg (kein Schreibfehler!). Bei weiterhin bestem Wetter konnten wir die Fernsicht genießen.
Als Endziel des Tages war das Brauhaus Kreuzberg angedacht, eine wahrhafte „Erlebnisgastronomie“ auf der grünen Wiese bzw. auf dem grünen Berg (immerhin mit Kirche, wir sind ja in Bayern). Für kleines Geld bekamen wir eine deftige Mahlzeit und ein Bier im Akkord, dafür durften wir auf dem Besucherparkplatz nächtigen.
Tag 3
Und wieder hat der Regen brav die Nachtstunden abgewartet, wobei erwähnt werden darf, dass das Trommelfeuer der Regentropfen auf dem original Westfalia Campingdach auch nicht zwingend schlaffördernd ist. Aber solange tagsüber gutmachenderweise die Sonne lacht, nimmt man das in Kauf.
Schon kurz nach dem Start gab es ein technisches Denkmal besonderer Art zu bewundern: den Ludwig-Donau-Main-Kanal, erbaut zwischen 1836 und 1846, immerhin die europäische Wasserscheide überquerend. Bei Eggolsheim sind ein Stück des Kanals und eine Schleuse erhalten und restauriert. Dem Kanal allerdings war kein erfolgreiches Leben vergönnt: er war schon bald zu schmal und hatte zu wenig Tiefgang für die sich rasant entwickelnde Schifffahrt jener Zeit.
Weiter ging es durch die Fränkische Schweiz zur Burg Feuerstein, welche jedoch eine Fake-Burg ist, wie das Roadbook zu berichten weiß: Sie stammt aus den Kriegsjahren und beherbergte geheime Rüstungsprojekte der Nationalsozialisten.
Im hübschen Wiesenttal fahren wir dann gen Norden und verlassen letztendlich den Naturpark Fränkische Schweiz um im wildromantischen Wirsberg, genauer im Schorgasttal einen kostenfreien Wohnmobilstellplatz zu okkupieren.
Abends lassen wir sodann das Geburtstagskind des Tages, den Werner, hoch leben.
Burgruine BrambergTorsten begrüßt die Teilnehmer auf dem KreuzbergNachtplatz auf dem riesigen Parkplatz der ErlebnisgastronomieLudwig-Donau-Main-KanalIm Schorgasttal kam der Nachtregen etwas zu früh – dafür war es am Morgen wieder trocken!
Wohlgeplant, und nach der Zusammenkunft der Teilnehmenden starteten wir wiederum von Gömnigk in die weite Welt, in casu zunächst Richtung Barby. Die dortige Gierseil- oder Strömungsfähre brachte uns über die Elbe, wo wir unseren Weg gen Süden über zahlreiche kleine Dörfer, über Saale und Unstrut weiter verfolgten. Tagesetappenendziel war die Wartburg, noch wohlbekannt vom Goldenen Oktober letzten Jahres, diesmal konnten wir direkt auf dem Besucherparkplatz nächtigen. Nachdem die Tagesbesucher abgereist waren, konnten wir unsere fünf Bullis zusammenstellen.
Tag 1
Am Folgetag ging es lustig weiter, gern auch mal auf Naturbelag oder Feldautobahn, bis wir bei schönstem Sonnenschein auf der nicht besonders schönen A66-Rastanlage Schlüchtern eintrafen und uns mit den anderen Oktoberern verbünden konnten. Den Zeichen der Zeit geschuldet wurde das Begrüßungszeremoniell um eine Corona-Schleife erweitert, und dann ging es auch schon los. Kaum vom Rastplatz runter, fanden wir uns auf kleinsten Feldwegen, nicht immer zur Freude der lokalen Bauernschaft, wieder. Deutlich mehr Freundlichkeit kam uns überall und von sämtlichen Verkehrsteilnehmern entgegen: unentwegt gab es ein Lächeln oder einen Daumen nach oben für unsere Bullis.
Eine Naturbelagwegstück führte uns an der „Strecke 46“ vorbei, einem Teilstück Reichsautobahn, das nie fertiggestellt wurde. Die bis 1940 errichteten Brückenbauwerke stehen jetzt etwas verloren im Wald und inzwischen unter Denkmalschutz. Zur Nachtruhe am Ende der ersten, „halben“ Tourtages, lud die Zeltwiese des Campings Roßmühle.
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Gierseilfähre BarbyWartburg bei NachtWartburg bei TagTreffpunktAutobahnbrücke ohne Autobahn: Strecke 46Videoabend mit Popcorn vom vorigen GO auf dem Camping Roßmühle