Der Tag beginnt mit prächtigstem Sonnenschein – das tut gut nach all dem Nebel der letzten Tage! Also flugs die Pferde(stärken) gesattelt, denn es gibt viel zu entdecken. zuerst steht Baukunst auf dem Programm: das Wiesener Viadukt ist mit 90 m die höchste Brücke der Rhätischen Bahn. Auf einem angebauten Fußweg kann man die Bahnbrücke überqueren. Mit Höhenangst ist das eine gewisse Herausforderung.
In Davos machen wir einen Ausflug in das Dischmatal. Auf dem Dürrboden (2007 m) endet die Straße, vor einem liegt nur noch wilde Bergwelt.
Zurück nach Davos und von dort geht es zum Flüelapass (2383 m).
Das nächste Ziel ist Livignio, ein abgelegenes Tal Italiens, welche zolltechnisch nicht zur EU gehört. Bis 1951 war das Tal in den Wintermonaten von der Außenwelt abgeschnitten, seitdem wurden neue Straßen gebaut bzw wird ganzjährig geräumt. Zudem gibt es seit den 60er Jahren einen Tunnel von der Schweiz aus. Von dort sind wir eingereist, doch -Alptraum jedes Tunnelfahrers- mitten unter dem Berg ging einem Bulli der Sprit aus. Nichts ging mehr! Zum Glück war er nicht allein, die Bullikollegen halfen sofort mit dem Schieben in die Rettungsbucht. Der nachfolgende Verkehr drängelte. Über Funk war der Rest der Truppe bereits verständigt, die Tunnelbetreiber derweil in heller Aufregung: Ein Unfall? Gibt es Verletzte? Besteht Brandgefahr? Polizei? Feuerwehr?
Zum Glück hatte einer der Bullikollegen einen Reservekanister an Bord, so konnte die Panne schnell beseitigt werden. Noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen!
Hintergrund: Zwei Bullifahrer hatten zeitgleich die gleiche Menge Sprit getankt, so ging der Havarierte davon aus, dass er die Strecke bis zur steuerfreien Tanke ebensogut schafft wie der andere Fahrer.
In Livignio wurde sodann fleißig steuerfrei eingekauft und getankt, danach ging es über den Passo Forcola (2310 m) zurück in die Schweiz. Gleich darauf folgte der Passo del Bernina…
und auf dem Heimweg der Albulapass (2322 m). Dessen Abstieg kannten wir schon von der Bahnfahrt, ist mit dem Auto mindestens genauso spektakulär.
Auch an Tag sechs erwartete uns Kaiserwetter. Über Tiefencastel und Thusis fahren wir zunächst nach Versam, von wo aus der Flimser Bergsturz -der weltweit zweitgrößte- zu erahnen ist. Über Ilanz geht es auf der anderen Seite des Tales zurück bis zum Einstieg des Kunkelpasses.
Die äußerst schmale Passstraße mit einer beachtlichen Steigung bietet phantastische Ausblicke, einen Naturbelagtunnel…
und eine Passhütte. Im Abstieg…
begenete uns zudem ein (leerer) Holzlaster, der fand, dass unsere 6 Bullis mal zurücksetzen mussten (Recht hatte er, den rückwärts war die nächste Ausweichmöglichkeit nur wenige Meter entfernt).
Das zweite Highlight folgte auf dem Fuße: die Stichstraße zum Gigerwaldsee. Der zweite Teil (ab Staumauer taleinwärts) ist nur im geregelten Richtungsverkehr befahrbar. Entsprechend spektakulär ist das Sträßchen am Steilhang des Stausees.
Quasi als Kontrastprogramm durchfuhren wir dann die mondainen Wintersportorte Bad Ragaz, Klosters und Davos und von dort zurück zum Campingplatz.