Es wäre ja auch zu einfach, wenn alles immer so läuft, wie man sich das vorstellt.
Nachdem ich beim letzten Urlaub alle paar Tage 200 MB Datenvolumen (teuer) nachladen musste, hatte ich diesmal vorab auf 1 GB Standardvolumen erhöht und dachte Wunder, wie weit ich damit komme. Zumal ich in Frankreich free.fr nutzen wollte, doch ob/wie das funktioniert, wird sich erst morgen zeigen. Das Elend begann damit, dass Google Maps seit der Überquerung des Vogesenkamms schlicht nicht funktionieren wollte. Zu schlechtes Netz, angeblich. Aber nicht nur in den einsamen Bergtälern, sondern auch mitten in der (Klein-)Stadt. Und hey: wir sind nicht in Deutschland, wo so was normal ist! Aber ich hatte ja noch here als Navi-App auf’m Handy, und siehe da: die läuft. Warum auch immer. Aaaaaaber: Beim Check heute Abend stelle ich fest, dass here für einen Tag so viele Daten gefressen hat wie Google für vier Tage 😦 Geht gar nicht! Außerdem kann man bei here keine Zwischenstopps einfügen. Und here zeigt nicht die verbleibende Fahrzeit & Kilometer an. Dafür aber die aktuell zulässige Höchstgeschwindigkeit (hat auch was). Wenn Google morgen immer noch nicht geht, muss maps.me ran.
Nun aber zur Strecke: morgens in den Vogesen war ich noch vor den Motorradfahrern losgekommen, schade eigentlich. Über den Col de la Schlucht (dieser Name!…Den Pass hatte ich vor zwei Jahren schon von West nach Ost überquert, nun von Nord nach Süd) ging es östlich von Besançon über Kleinststraßen durch leicht hügeliges Land, immer wieder unterbrochen von steilen Abstiegen, Stadt, Fluss, Brücke, steiler Aufstieg und dann wieder leicht hügeliges Land.
Überall erhalte ich übrigens ein freundliches Lächeln, und es grüßen sogar Porsche- und Rolls-Royce-Fahrer. Und man sieht Kurioses. Wie die schon etwas ältere Ente (Alu-Grill…60er Jahre?), besetzt mit fünf (!) Erwachsenen und entsprechend in den Federn hängend schnattert sie mühsam den Berg hoch. Auch eine Ausfahrt eher hochpreisiger Sportwagen kreuzte meine Route – allerdings nur für wenige Kilometer. Leider kann man als Alleinfahrer von all diesen spontanen Unterwegs-Begegnungen keine Bilder machen. Jetzt bin ich irgendwo in was man wohl die französische Pampa nennt, die kleine Kommune Domblans hat freundlicherweise einen gratis Stellplatz mit Wasserversorgung eingerichtet – das hat doch auch was.
Am Morgen danach habe ich die Gunst der Stunde genutzt und den Wasserkanister aufgefüllt – viel war nicht mehr drin, und hier gab es zumindest sicheres Leitungswasser und dazu frisches Brot vom lokalen Boulanger.
Weiter ging der Ritt – heute auch mal etwas schneller über die Routes Nationales. Gegen Mittag kreutzte mein Weg die majestätisch dahinströmende Saône, und schnell ging es wieder auf kleine, kurvige Straßen und somit durch den romanisch-verschwiegenen Ort La Clayette mit seinem See und seinem Schloss.
Und diese abgefahrene Kirche mit dem Mosaik-Dach in La Bénisson-Dieu.
Dann noch mal eben die Loire überquert um zu probieren, in Renaison die heiß ersehnte französische SIM-Karte zu erwerben. Wie ich schon gelesen hatte, muss die SIM mit Kreditkarte bezahlt werden. Leider hat meine (neue) Kreditkarte bereits sechs Mal versagt, dies wurde dann das siebte Mal. Also Alarm-Mail an meine „neue“ Bank und sowahr: die (persönliche) Antwort kam binnen Minuten. Allerdings erst mal mit Rückfragen und Dingen, die ich überprüfen sollte, aber immerhin. Nun bin ich gespannt, ob die das hinkriegen.
Zur Nacht bin ich ein paar Kilometer in die Berge gefahren, dort war ein ruhiger Stellplatz mit WC angekündigt – auch mal nett!
Ach so – zu Google Maps: Keine Ahnung wie, aber der Standortzugriff war auf einmal abgeschaltet. Das hat Maps mir aber erst mitgeteilt, als ich Maps komplett deaktivieren wollte. Der Play Store ging übrigens auch nicht. Den Zusammenhang verstehe ich immer noch nicht…aber jetzt läuft’s wieder.